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Serie „Selbstversorgerställe“, Episode 2: aktiver Offenstall für 3 Stuten

Heute möchte ich dir den zweiten Teil der Artikel-Serie „Selbstversorgerställe“ vorstellen. Dazu habe ich Harald befragt, einen befreundeten Barhuf-Pfleger, der mit Herz und Seele ein „Drei-Mäderl-Haus“ betreut. Und damit gleich mal das Gerücht widerlegt, dass reine Stutenhaltung im Offenstall nicht möglich ist 🎀

Du hast Teil 1 der Serie noch nicht gelesen? Dann kannst du das gleich nachholen und hier zur Beschreibung des Paddock Trails von Sophie springen.

Eckdaten

Anzahl Pferde

Insgesamt 3 Pferde, davon 2 eigene:

  • Luna: 7 Jahre, Stute, Noriker (Schaunitz)
  • Jascha: 14 Jahre, Stute, Haflinger
  • Ebi: 11 Jahre, Stute, Friese (gehört einer Bekannten)

Gesamtgröße Pferde-Grundstück

Insgesamt ca. 2,5 ha, davon ca. 80qm Stallfläche.

Größe ständig zugänglicher Bereich (Paddock, Trail etc.)

  • Winter: ca. 0,5 ha als Trail
  • Sommer: ca. 1,5 ha freie Wiesenfläche

Haltungsform

  • Winter: Trail mit Aufstallung über Nacht
  • Sommer: Offenstall mit ständigem Zugang zur Weide

Fütterungsform

  • Winter: Heunetze welche in den Obstbäumen hängen und Heunetze im Stall ständig verfügbar
  • Sommer: Weide 24/7 , zusätzlich Heunetze im Stall ständig verfügbar

Mistmanagement

Der Stall wird morgens und abends abgemistet, Trail (Winter) und Weide (Sommer) wird täglich nur abends abgemistet.

Der Mist wird in einer Güllegrube gelagert und vom benachbarten Bauern auf dessen Wiesen aufgebracht.

Anzahl mithelfender Personen

Stalldienstaufteilung: 4x ich , 3x Besitzerin der Friesenstute

Aufwand

tägliche Arbeitszeit

  • Winter: füttern, misten, Hufe säubern, einstreuen, Wasser: ca. 1,5h
  • Sommer: Heunetze füllen, Weide misten: ca. 1h

zusätzlicher Arbeitsaufwand

regelmäßig (durchschnittlich pro Monat)

Zäune umstellen, Unkraut (Ampfer) entfernen: ca.  2h

unregelmäßig (durchschnittlich pro Monat, z.B. Großprojekte)

derzeit Geburtenbox geplant (Friesenstute), Aufwand noch nicht konkret absehbar

Pferde Quality Time

(z.B. Reiten, Putzen, Spazierengehen)

Für meine beiden Mädels: ca. 1h täglich (Anm.: auf meine Frage, wie Harald das schafft, bekam ich als Antwort: man nennt das Liebe 💞!)

Laufende Kosten

Raufutter ca. 90€ pro Monat pro Pferd
Zusatzfutter (inkl. Lecksteine etc.) ca. 300€ pro Jahr pro Pferd
Einstreu ca. 150€ pro Jahr
Strom/ Betriebskosten bei Pacht inkludiert
Instandhaltung Weide + Zaun keine
Instandhaltung Stall + Paddock bei Pacht inkludiert
Maschinen/Geräte keine

In Summe ergibt das daher bei Harald ca. 120€ pro Pferd pro Monat – damit liegen die Kosten genau bei dem, was unserer eigener Ponyhof monatlich pro Pferd kostet (nämlich ebenfalls ca. 120€).
Die Kosten sind jedoch deutlich anders verteilt 👉 hier findest du die detaillierte Kosten-Aufschlüsselung zu unserem eigenen Ponyhof.

Fazit

Was gefällt dir gut an deiner Haltung?

Die Pferde können sich viel bewegen und sind 24/7 mit Futter und Wasser versorgt.

Was ist dir an deiner Haltung am wichtigsten?

Die gute Bewegungsfreiheit.

Was gefällt dir weniger gut an deiner Haltung bzw. würdest du gerne ändern?

Im Winter muss zum Trail eine Straße überquert werden und somit über Nacht aufgestallt werden. 

Bereust du die Haltung in Eigenregie bzw. würdest du deine Pferde lieber (wieder) einstellen?

…nein…es gibt nichts Schöneres als sich selbst um die Pferde zu kümmern!

Danke für den Einblick!

Lieber Harald, herzlichen Dank für den Einblick in deine Damen-Runde 😍 euer kleines Paradies tut nicht nur den Hufen, sondern auch der Pferdeseele gut!

Die Haltungsform von Harald ist unserem eigenen Ponyhof ziemlich ähnlich und ich finde es erstaunlich, dass sich das auch im direkten Vergleich zeigt: sowohl die Kosten (120€/Pferd/Monat) als auch der tägliche Arbeitsaufwand (ca. 1,5 Stunden) sind fast ident mit unseren Aufwänden.

Details zu unseren eigenen Aufwänden findest du in diesen beiden Blog-Posts:

Als Unterschied zeigt sich: bei unserem eigenen Ponyhof fallen häufiger noch „außernatürliche“ Aufwände an, die sich dann mit einem durchschnittlichen täglichen Plus von ca. 1 Stunde niederschlagen. Wenn man hingegen den Status Quo nicht verändern muss, dann ist der Aufwand im Durchschnitt sehr gleich – und das finde ich irgendwie tröstlich 😊

Wenn du mehr über Harald, seine Damen und seine Arbeit als Hufpfleger wissen möchtest, dann kannst du das auf seiner Website „HerzundHufschlag“ nachlesen 💖

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