2020 war zweifelsfrei ein Jahr wie kein anderes zuvor. Covid-19 hat viele Bereiche des allgemeinen Lebens auf den Kopf gestellt. Aber am Ponyhof ticken die Uhren anders. Unserer Ponybande ist es schnuppe, ob gerade Lockdown herrscht oder nicht – sie wollten pünktlich ihr Futter, und basta. Wir haben daher erstaunt festgestellt: am Ponyhof merkt man vom Wahnsinn der restlichen Welt deutlich weniger als anderswo.
Aber natürlich waren wir trotzdem betroffen von vielen Einschränkungen. Besonders beruflich: ich habe in diesem Jahr mehrere Pferdetrainings-Kurse abgehalten und vor jedem einzelnen habe ich bange gezittert, ob er wohl stattfinden darf. Aber ich hatte Glück: ich musste keinen einzigen absagen. Ich weiß, dass ich mich diesbezüglich sehr glücklich schätzen kann, denn vielen anderen ist es deutlich schlechter ergangen. Und das tut mir sehr leid. Aber diese erzwungenen Pausen haben auch viele Freiräume erschaffen, die äußerst produktiv genutzt wurden. Meine liebe Freundin Isabella Wagner hat endlich ihr wunderbares Kinderbuch für pferdebegeisterte Mädchen fertig gestellt. Eine andere hat sich der Herausforderung „Selbstversorger-Stall“ gestellt. Sehr viele Pferdemenschen haben die Zeit für Weiterbildung genutzt. Und das ist großartig! Denn mehr Wissen bedeutet mehr Verständnis und schlussendlich bessere Bedingungen für unsere Pferde.
Ich hoffe daher, dass dieser Trend auch nach der Überwindung der Pandemie fortbesteht und möchte meinen Beitrag dazu leisten. Spoiler: mehr dazu am Ende dieses Artikels! 😎
Ziele…und das Ablassen davon
Eigentlich hatte ich für 2020 ein einziges Ziel (man soll sich ja schließlich nicht zu viel vornehmen): ich wollte mich mit Nelly mehr auf das Reiten fokussieren. Und was ist daraus geworden? Nun ja, nicht viel. Denn: meine Vergangenheit hatte mich dabei eingeholt.
Ich wollte das Thema „Reiten“ von Anfang an richtig angehen. Bloß „oben sitzen“ kannte Nelly bereits seit längerem und war begeistert dabei. Losgehen, lenken und Tempo regulieren waren aber schon ganz andere Baustellen. Also evaluierte ich die Situation und begann, die Problematik in noch kleinere Häppchen zu zerteilen. Herausforderung Nr. 1: Kommunikationsmittel einführen, die auch im Sattel funktionieren. Also Signale mit Zügel und Stimme.
Und an dieser Stelle haben mich meine alten Dämonen eingeholt. Sobald ich begann „Zügelhilfen“ zu etablieren, kippte ich automatisch in mein altes Muster der negativen Verstärkung. Zwar nur äußerst mild und ohne jegliche Eskalation, aber Nelly präsentierte mir trotzdem prompt die Rechnung: sie quittierte die Mitarbeit. Negative Verstärkung ist für sie ein sehr ungewohntes Prinzip und ich hatte sie sichtlich schlecht darauf vorbereitet. Ich ärgerte mich über mich selbst und damit endeten wir dann in einer temporären Sackgasse. Covid-19 war gerade in vollem Gange, die Arbeit und diverse Kurs-Organisationen zehrten an meinen Nerven und so ließ ich das Thema vorerst ruhen. Ich fühlte mich mental nicht ausgeglichen genug, um mich dieser Herausforderung zu stellen.
Die Lösung: einfach, aber nicht simpel
Fragst du dich jetzt, ob wir dieses Dilemma mittlerweile gelöst haben? Die Antwort ist „ja“. Und zwar mit Hilfe von außen. Mit Hilfe von Steinar Sigurbjörnsson (wer ihn nicht kennt: mindfulequine.com). Denn dank seines heurigen Besuchs in Österreich habe ich mich wieder auf ein sehr sehr wichtiges Thema besonnen: Achtsamkeit. Nicht nur gegenüber meinen Pferden, sondern vor allem auch gegenüber mir selbst. Die Widrigkeiten dieser Welt (oder des aktuellen Moments) nicht zu sehr an mich heran zu lassen, sondern einfach ein Lächeln aufzusetzen. Die kleinen Dinge zu sehen und zu schätzen.

Mit weniger Ernsthaftigkeit, dafür einer Menge Lachen und einer guten Portion Selbstreflexion, ging ich das Thema daher erneut an. Gelassen herantasten, sich freuen über Dinge die funktionieren, viiiiel loben und Dinge ignorieren, die nicht funktionieren. Und so funktionierten dann „plötzlich“ auch Zügel- und Stimmsignale mit positiver Verstärkung. Der Flow war wiederhergestellt. 💖
Und nein, Nelly und ich reiten noch immer nicht „ordentlich“. Aber wir sind auf einem Weg dort hin, der sich für uns beide gut anfühlt und Spaß macht. Und der Weg ist schließlich das Ziel!
Intrinzen und nicht-Intrinzen
Apropos Steinar: auch heuer war Steinar Sigurbjörnsson wieder für einen Kurs bei uns. Diesmal gleich volle 4 Tage! Und, wie auch schon beim Intrinzen-Kurs letztes Jahr, hat er eine fabelhafte Stimmung verbreitet. 🤩
Trotz Hitze und nerviger Insekten waren Pferde und Menschen voller Begeisterung dabei – den vollständigen Kursbericht kannst du hier nachlesen. Und, wie ebenfalls schon letztes Jahr, hat der Kurs noch etwas ganz anderes bewirkt: er hat gleichgesinnte Menschen aus allen Ecken aus Österreich und Deutschland zusammen gebracht. Unabhängig von ihren Vorerfahrungen und Zielen hat sie die Faszination für dieses andersartige Pferdetraining geeint und das freut mich unheimlich. Je mehr Menschen sich dafür interessieren, desto mehr Menschen werden inspiriert und beginnen, sich Gedanken über ihr Trainings zu machen. Und vielleicht beschreiten manche von ihnen dann einen neuen Weg.
2020: Das Ende von Project Proprius
Etwa zum gleichen Zeitpunkt wurde leider auch publik, dass Project Proprius (der Online-Kurs von Intrinzen) für immer geschlossen bleibt. Sowohl online als auch offline hatte sich mit der Zeit eine große Diskussion entsponnen, was eigentlich „Intrinzen“ ist und wer sein Training mit Fug und Recht so nennen darf. Und Kathy Sierra, der konzeptionelle Kopf hinter Intrinzen, hat schließlich die Konsequenzen gezogen und Project Proprius geschlossen.
Ich persönlich finde sowohl die ganze Diskussion, also auch das Schließen dieser sooo wertvollen Wissens- und Inspirationsquelle unendlich schade (auch wenn ich die Beweggründe durchaus verstehe). Denn ich denke, dass es der Community keinen guten Dienst erweist, weil „Intrinzen“ sich gerade begonnen hat als Begrifflichkeit für ein sehr andersartiges, aber sehr pro-Pferd-orientiertes Training zu etablieren. Und dass dieser Name nun nicht mehr dafür verwendet werden soll, finde ich ganz einfach schade. 😔
Aber die Welt dreht sich weiter. Die Community von progressiven Pferdemenschen besteht weiter. Und auch das Wissen wird weitergegeben, nur eben ohne offiziellen Online-Kurs, sondern von Mensch zu Mensch. Vielleicht wird die Idee dadurch verwässert, aber der Gedanke wird weiter leben. Und sich vielleicht zu etwas Neuem entwickeln.

Ponyhof-Änderungen 2020
Etwas Neues gab es 2020 natürlich auch am Ponyhof. Denn wenn ich in 6 Jahren eines gelernt habe, dann das: man ist nie fertig. 😉
Mit der Zeit habe ich gelernt, was für die Pferde wirklich relevant ist. Es sind immer die gleichen 3 Themen: Fütterung, Bewegung, Beschäftigung. Und in diesen Bereichen gibt es immer irgendetwas zu verbessern. Was sich bei uns im Laufe der Jahre besonders geändert hat, ist der frei zugängliche Bereich für die Pferde. Ursprünglich war nur der Sandpaddock als „Allwetter-Terrain“ ausgelegt, dann kam 2016 die Paddock-Verlängerung dazu und 2019 nochmal eine Vergrößerung dieses Bereichs (hier kannst du eine genaue Beschreibung unseres Pferdebereichs nachlesen). Der Rest des Geländes ist zwar als Trail ausgelegt, aber aufgrund der Hanglage wird der Boden bei nassem Wetter schnell rutschig. Daher hatten wir den Trail bei Matsch-Wetter stets geschlossen.
Das hatte aber einen gravierenden Nachteil: die Pferde stauten Bewegungsenergie an. Und ohne Reitplatz konnte ich ihnen dann oft kein Ventil dafür bieten. Das Resultat war, dass wir den Trail erst dann wieder öffnen konnten, wenn der Boden wirklich so weit abgetrocknet war, dass er auch bei Galopp-Fetzern und Buckel-Anfällen genügend Grip bieten würde. Im Winter also quasi nie. Daher sind wir 2020 zu einem anderen Ansatz übergegangen: den Trail das ganze Jahr über offen zu lassen. Denn so bewegen sich die Pferde gerade so viel, wie es der Boden gerade her gibt, aber sie stauen keine Energie an. Das heißt, wenn der Boden rutschig wird, dann tapsen sie eben langsamer und vorsichtiger durch die Gegend, aber sie bewegen sich trotzdem. Wir haben gelernt, ihnen diesbezüglich zu vertrauen; sie können das! 💪

Aus Küchengarten wird Trail-Erweiterung
Um für die Ponies außerdem eine weitere Bereicherung ihres Lebensraums zu schaffen, haben wir dieses Jahr unseren ehemaligen Küchengarten in den Trail integriert. Der Bereich ist nicht sehr groß, aber er bietet für die Pferde interessantes Gelände. Einerseits ist er an der Straße gelegen, das heißt die Ponybande bekommt mehr Umweltreize mit. Andererseits ist er ein bisschen verwinkelt und von Bäumen und Sträuchern eingefasst, so dass sich interessante Winkel ergeben. Und jede Menge gesunde Pflanzen, die an den Zaun heran wachsen und gerne genascht werden: von Königskerze bis Himbeeren ist alles dabei. 😋
Ungenutztes Frühjahr… …Verwilderung im Sommer… …fertige Integration im Herbst
Jetzt im Winter kristallisiert sich allerdings gleich das nächste Projekt in diesem Zusammenhang heraus: der Boden im Küchengarten ist ziemlich lehmig. Dieser Umstand, gepaart mit der Tatsache dass das Geländer dort gerade ist (im Gegensatz zur restlichen Hanglage) führt dazu, dass der Boden bei Nässe sehr schnell sehr tief wird – auch wenn der Untergrund am übrigen Gelände noch gut hält. Das heißt: 2021 wird hier wohl eine Befestigung anstehen. Man ist schließlich nie fertig am Ponyhof!
Die Sachen mit der Heufütterung
Artgerechte Pferdefütterung ist ein leidiges Thema. In der Theorie ist es eigentlich ganz einfach, aber in der Praxis oft schwierig. Unsere Pferde bekommen drei Mal täglich rationiertes Heu in ihren Fressständern (mehr dazu im eigenen Blog-Artikel über unsere Fressstände). Um die Fresspausen dazwischen möglichst kurz zu halten, haben wir das Heu bisher aus Netzen gefüttert. Der Haken daran: unsere Pferde zupften das Heu nicht aus den Netzen, sondern bissen hinein. Dadurch nutzen sie sich leider ihre Schneidezähne übermäßig ab. 😳
Der Grund für dieses Verhalten ist die Rationierung. Dadurch entwickeln die Pferde mehr Heuhunger, als das bei 24h-Fütterung der Fall wäre, und stürzen sich dann regelrecht auf ihre Portionen. Also gab es nur zwei Lösungen: häufiger/ständig Heu bereit stellen oder wieder lose füttern. Die erstere Option kam für mich aufgrund meines Diät-Isis nicht in Frage und so sind wir wieder zur losen Heufütterung übergegangen. Unser Fazit: sie fressen damit deutlich entspannter. Wir haben es bis heute nicht bereut!
Heu-Partyyyyy!
Aber, wie so oft in der (Pferde-)Welt: kaum hat man eine Lösung gefunden, tut sich ein neues Problem auf. In unserem Fall verursacht durch Lanzelot und Nelly. Die beiden schichten nämlich gerne ihre Heuportionen um, um zuerst die besonders schmackhaften Halme zu gustieren. Das heißt, sie schleudern voller Elan ihre Heuhaufen durch die Gegend und kommen dann nicht mehr an das restliche Futter heran. 🤦♀️

Also ab ins Bauhaus, um eine „Heusperre“ zu bauen. Diese besteht aus einem schrägen Brett vor den Fressständern, so dass das Heu immer wieder zurück in Reichweite rutscht. Das Ergebnis? Lanzelot fand es total witzig, die Absperrung als Abschussrampe zu verwenden: er schmiss das Heu mit voller Freude hinter die Absperrung. 🤬 Habe ich schon mal erwähnt, dass das Leben am Ponyhof ein Quell stetiger Freude ist? Nein? Muss mir wohl entgangen sein…😝
Aber gut, aller Ärger nützt nichts, also nochmal ins Bauhaus und nachgebessert: und siehe da, mit einem vertikal montierten Brett als Abschluss schafft es nun auch der kreativste Noriker nicht mehr, das Heu außer Reichweite zu befördern. Und ja, ich gebe es zu: am Ende haben wir Lanzelots fruchtlose Bemühungen mit gewisser Schadenfreude beobachtet. 😁

Sonstige Ponyhof-Verbesserungen 2020
Aber damit noch nicht genug! Neben diesen größeren Verbesserungen gab es auch wieder zahlreiche kleinere Aktualisierungen. Manche davon haben die Ponies weniger gefreut (z.B. mehr Strom im Zaun!), andere hingegen sehr. Beispielsweise habe ich eeeeeendlich große Wurzelstöcke von zwei Birken ergattert, die nun als Gestaltungselement am Trail dienen. Wohlweislich habe ich meine bessere Hälfte davon vorab natürlich nicht in Kenntnis gesetzt, denn der hat ordentlich geflucht. Die Dinger waren beim Abladen und Positionieren am Trail nämlich „etwas“ widerspenstig. 😇
Ebenfalls optimiert haben wir unsere Strohfütterung. Unsere Pony-Bande bekommt über Nacht Stroh aus Netzen gefüttert und bis dato hatten wir diese im Stall aufgehängt. Das hatte aber den Nachteil, dass sie sich während der Nachtstunden kaum aus dem Stall heraus bewegt haben. Grundsätzlich hätte ich damit kein Problem, aber sobald der kleine Isi-Chef im Innenbereich herum giftelt (z. B. weil er zu einem anderen Strohsack wechselt), wählten Nelly und Lanzelot oft die Fluchtroute über das Pferdeklo. Und das fand ich suboptimal.
Also wurde das Strohangebot kurzerhand nach draußen verlagert, was toll funktioniert. Einziger Haken: dort gibt es nur zwei Stellen, wo die Strohnetze gut befestigt werden können, ohne dass der Stromzaun daran vorbei führt. Und eine dieser beiden Stellen ist leider an unbefestigtem Erdboden. Im Sommer was das total unproblematisch, aber sobald im Herbst der Boden weich wurde, wurde das aus dem Netz fallende Stroh schnell ins Erdreich vertreten. Das Ergebnis: binnen kurzer Zeit wurde die Erd-Stroh-Mischung als Outdoor-Klo auserkoren. Das war richtig ekelig. 🤢
Die Lösung: Paddockmatten, die ohne Unterbau und ohne Tretschicht verwendet werden können. Zum Zeitpunkt der Lieferung war der Boden selbstverständlich bereits gefroren, dann zugeschneit und schließlich wieder aufgetaut. Exakt zu Weihnachten war es dann so weit, dass der Boden endlich begradigt und die Matten verlegt werden konnten. Halleluja! 🎄
Mein Weihnachtsgeschenk an mich selbst – endlich ordentlich 😍
Ponyhof-Änderungen im Überblick
Mit der neuen Trail-Philosophie, der Küchengarten-Erweiterung, dem befestigten Stroh-Eck und den Wurzelstöcken sieht unser Ponyhof nun folgendermaßen aus:
2019 2020
Sieht doch gleich besser aus, oder nicht? Und für 2021 stehen schon die nächsten Projekte in der Warteschlange. Sonst wäre es ja langweilig!
Man kann nie genug wissen
Wer es noch nicht weiß: ich bin ein Wissens-Junkie. Ich lerne wahnsinnig gerne und bilde mich daher sehr regelmäßig auf allen möglichen Gebieten weiter. Während die letzten Jahre vor allem diversen Bewegungs- und Motivationslehren gegolten haben, habe ich mich dieses Jahr besonders in Verhaltensanalyse, fortgeschrittenen Trainer-Methoden und Mikrobiologie vertieft. Damit konnte ich beispielsweise endlich unsere Fütterung optimieren, denn ich hatte es satt, lauter fütterungsbedingte Probleme zu sehen, aber keine eindeutige Lösung zu wissen. Diese Zeiten sind nun vorbei!
Neben diversen einzelnen Schwerpunkten begleitete mich aber natürlich auch mein Hufstudium, das ich Anfang letzten Jahres begonnen hatte:
Hufe, Hufe und noch mehr Hufe
Dank Covid-19 lief die Ausbildung zum orthopädischen Huftechnischer zwar etwas anders ab als geplant, aber deshalb nicht weniger spannend. Im Gegenteil: Dank großer Flexibilität der Dozenten wurden spontan diverse vertiefende Veranstaltungen organisiert, die einfach toll waren. Obwohl ich Vegetarierin bin, kann ich einfach nicht genug von toten Hufen bekommen. 🙈
Es ist einfach mega interessant, wenn man tote Hufe auseinander nimmt und wirklich sieht (bzw. im wahrsten Sinne des Wortes begreifen kann!), wie das Innenleben funktioniert. Das Verständnis für Ursache und Wirkung diverser Hufprobleme wird dadurch in einzigartiger Weise geschult.
Aber natürlich ist die Anatomie nur einer von vielen Bestandteilen für Hufgesundheit. Neben Fütterung, Haltung und Bearbeitung hat sich für mich ein weiterer wichtiger Aspekt herauskristallisiert: der Umgang mit dem Pferd bei der Hufbearbeitung. Leider sind noch immer wahnsinnig viele Hufbearbeiter vom veralteten Dominanzkonzept geprägt und verhalten sich entsprechend so. „Der kann das, der tut nur so!“, „Der ist verzogen, dem musst du nur mal wieder Manieren beibringen!“ und ähnliche Aussagen sind noch immer häufig anzutreffen. Und das ist nicht nur sehr schade, sondern auch total unnötig. Denn so eine Einstellung bringt niemanden voran und macht die (ohnehin schon anstrengende) Zusammenarbeit zwischen Pferd und Hufbearbeiter nur noch weniger konstruktiv. Die Zeit ist definitiv reif für eine Änderung! Ich bin jedenfalls bereit für einen Paradigmenwechsel in 2021. 💪
Ausblick: 2021 wird pferdesinnig. Und pink…oder so.
Die letzten Jahre waren für mich sehr intensive Jahre. Es hat sich sehr viel Positives getan, aber ich hatte stets das Gefühl hinterher zu strudeln. Ich habe mir lange eingeredet, dass dieses Gefühl aufgrund dieser oder jener Stresssituation entstanden ist. Aber 2020 musste ich mir eingestehen, dass es nicht an einzelnen Phasen liegt, sondern dass dieser andauernde hohe Energielevel bereits zu meinem Alltag gehört. Dass ich mich Tag für Tag zwischen zwei Welten zerreiße: der Pferdewelt und der „normalen“ Welt. Und dass ich etwas Grundlegendes ändern muss, wenn ich das so nicht mehr haben möchte.
Und genau das habe ich für 2021 vorbereitet: ich habe meinen bisherigen Bürojob an den Nagel gehängt. Ab Mitte nächsten Jahres werde ich mich voll und ganz der Pferdewelt widmen. Das heißt: mehr Zeit für den Ponyhof, seine Bewohner und diesen Blog. Und, viel Zeit für mein Herzensprojekt: PferdeSinn.
Was ist PferdeSinn?
Ich habe PferdeSinn ursprünglich vor einigen Jahren gegründet, um meinem (damaligen) Trainingsansatz eine Marke zu verpassen. Eigentlich als Hobbyprojekt gestartet, hat sich PferdeSinn aber über die Jahre hinweg zu sehr viel mehr entwickelt. Mittlerweile steht PferdeSinn für meine geänderte Philosophie zum Lebewesen Pferd. Für modernes Pferdetraining, zwangfreies Miteinander, artgerechte Haltung, Fütterung und Hufgesundheit. Also alles, was es für ein gesundes und glückliches Pferdeleben braucht, denn all diese Themen gehen Hand in Hand. 🥰

Ich freue mich daher sehr, dass ich ab dem nächsten Jahr mit PferdeSinn unterrichten, beraten und Hufe bearbeiten werde. Und damit PferdeSinn auch optisch zu meiner heutigen Sichtweise passt, bekommt die Marke aktuell auch einen neuen Anstrich. Und zwar mit meiner absoluten Lieblingsfarbe: Beeeeere 🍓🍒! Okay, manche würden es auch einfach Pink nennen. Oder Magenta. Jedenfalls fröhlich. 🤩